Bewegung prägt unser ganzes Leben. Stimmgebung und Sprechen ist ohne Bewegung nicht denkbar. Ich liebe es bewegende Elemente in meine Übungen einzubauen, egal ob im Stehen, im Gehen oder im Liegen auf der Yogamatte. Wenn wir gehen, rennen, hüpfen, springen verändert sich unsere körperliche Balance, unser Atem wird intensiver und die Stimme folgt diesen Veränderungen. Manchmal fliegt sie dann, manchmal verwandelt sich die Tonhöhe – eine größere stimmliche und sprecherische Vielfalt kann wahrgenommen und umgesetzt werden. Dabei geht es mir nicht nur um eine rein körperliche Bewegung, sondern
auch um eine geistige Bewegtheit und um eine Variabilität in der Auswahl meiner Methoden. All das fließt zusammen in der Gestaltung meiner Kurse und Seminare.
Bei all den Übungen, die es im Bereich Stimme und Sprechen als auch im weiten Feld der Rhetorik gibt, ist der humorvolle Umgang mit ihnen von entscheidender Bedeutung. Über sich selbst lachen zu können, ist eine hervorragende menschliche Eigenschaft. Nicht nur da die einzelnen Übungen wahrlich manchmal sehr erheiternd sind, sondern weil das Lachen den Atem und die Stimme befreit. So nutze ich den Humor zur Befreiung der Stimme und des Klangs, probiere aus und bin immer wieder erstaunt wie ein Kind, welche Töne entstehen können.
In meinen Workshops und individuellen Unterrichtseinheiten verbinde ich den Körper mit dem Sprechen und dem Stimmklang. Beides ist untrennbar miteinander verbunden, zumal beim Sprechen auch körperliche Einheiten wie Kiefer, Zunge, Lippen, Kehlkopf usw. aktiv werden. Hinzu kommt der psychische Aspekt, die Seele eines jeden Menschen, denn wenn etwas auf der Seele drückt, drückt es meist auch auf die Stimme. Das versinnbildlichen Redewendungen wie „ein Kloß im Hals“ oder „einen Knoten in der Zunge haben“. So gilt es diese körperlich seelischen Zusammenhänge wahrzunehmen, denn nur so können sie
verändert werden. Wichtig ist mir zu einer Balance zu finden zwischen Spannung und Entspannung, um so die natürliche Stimme zu befreien und das variable Sprechen zu entwickeln.
Ausprobieren. Mit dem eigenen stimmlichen und sprecherischen Material spielen, egal ob in einem Vortrag oder in einem Gedicht oder einer Geschichte. Richtig und falsch sind bei der individuellen Entwicklung der Redefähigkeiten, der Stimmgebung und des Sprechens wenig hilfreiche Kategorien. Viel mehr geht es um die Wirkung des gesprochenen Wortes und diese wird zunächst sehr subjektiv wahrgenommen. Mir ist es wichtig Mut zu machen Neues auszuprobieren, die Stimme und das eigene Sprechen auf eine andere Art und Weise kennenzulernen und herauszutreten aus der eigenen Komfortzone. Und das geht im spielerischen Ausprobieren am besten.